Wie nah Kinder an einer Wirklichkeit dran sind, die wir „Erwachsenen“ uns oft verschüttet ist, hat sich mir kürzlich wieder einmal offenbart im Gespräch mit der Mutter einer 6jährigen. Sie verliert um den Muttertag herum ihren ersten Zahn. Kein großes Drama. Im Gegenteil: „Jetzt kommt die Zahnfee!“
Wenn der erste Milchzahn geht

Wenn sich ein Milchzahn verabschiedet, ist das – zumal, wenn es der erste ist – oft eine große Sache bei den Kindern. Und manchmal auch bei den Eltern. Es kann mit Schmerzen einhergehen oder ein unangenehmes weil langwieriges Theater sein, bis der lang am seidenen Faden hängende Zahn endlich ganz loslässt. Und endgültig dem neuen Platz macht. Für diese Gemengelage gibt es die Geschichte von der „Zahnfee“. Die „Zahnfee“ bringt Geschenke. „Die Zahnfee“, so heißt etwa eine Erklärung auf wikipedia, „ist ein Fabelwesen aus der modernen amerikanischen und britischen Folklore, von dem erzählt wird, dass es kleinen Kindern nachts eine Goldmünze im Austausch für einen ausgefallenen Milchzahn hinterlasse. Dazu legt das Kind den Zahn vor dem Schlafengehen unter das Kopfkissen (oder in ein Glas auf dem Nachttisch). Die Goldmünze wird in den heutigen Zeiten von den Eltern durch Geld oder andere kleine Überraschungen ersetzt.“ Natürlich ist das heute ein Riesen Markt. Von amazon bis pinterest: Alle locken auch für dieses Lebensereignis mit es den besten Zahnfee-Geschenken.
Entzauberung durch den älteren Bruder
Zurück zur Geschichte von der 6jährigen Clara (der Name ist geändert), die sich auf eben diese Zahnfee freut. Jetzt kommt der ältere Bruder herein. Und er macht durch die Blume – und doch unmissverständlich – deutlich: Zahnfee gibt’s nicht. Ist sowas wie der Osterhase, der Nikolaus oder das Christkindl. Nur gespielt. Clara ficht das nicht an. Sie lässt sich (noch) nicht beirren. Sie fasst etwas in Worte, worüber für Erwachsene ganze Bücher geschrieben werden, um das mit der spirituellen Welt, also der jenseits unserer vertrauten, physisch, mit den fünf Sinnen fassbaren Wirklichkeit (wieder) zu verstehen: „Mama, die Zahnfee, ist in dir. Die Zahnfee ist in deinem Herzen.“
Wiederverzauberung der Welt
Die 6jährige Clara lehrt mich dies: Kinder wissen (!), dass es mehrere Wirklichkeiten gibt. Und sie haben auch kein Problem damit. Was für Heranwachsende oder gar „Erwachsene“ nur „gespielt“ ist – also nicht wirklich wirklich oder am Ende: gar nicht wahr, ist für Kinder durchaus wirklich und wahr. Es ist lediglich eine andere Ebene. Und eh klar: Sie wandeln ständig zwischen diesen Welten/Wirklichkeiten hin und her. Clara hatte zuvor meiner Partnerin ausführlich auf Papier und in 2D- bis zur 3D-Form ein Katzenhaus gemalt, ausgeschnitten, gebastelt mit allem Drum und Dran des Bedarfs von Katzen im Menschen-Haushalt. Kinder sind die Meister des Wandelns in und zwischen den verschiedenen Dimensionen der Wirklichkeit. Bis hin zur 5D-Ebene. Natürlich hat sie kein Problem damit, dass im Herzen ihrer Mama, die die alltägliche Mama auf der 3D-Ebene ist, eine Zahnfee wohnt. Dort eben, wo auch der Osterhase, der Nikolaus und das Christkind wohnen. Natürlich hat ihre Mama – eben so wie sie selbst – Zugang zu dieser anderen Wirklichkeit. Dort wo der Zauber herkommt, die Magie des Lebens.

Muttertagsgeschenk für alle
Das Göttliche ist in uns. In unserem Herzen. Kinder wissen das. Wir Erwachsenen dürfen uns von ihnen helfen lassen, auch unsere Welt wieder zu verzaubern. Eine solche Aussage vom eigenen 6jährigen Kind zu bekommen, am Muttertag: Da kann ich nur gratulieren. Der Mutter. Zu diesem Kind. Claras Weisheit ist für mich das allerbeste Zahnfeegeschenk. Nämlich das des Kindes an uns Erwachsene. Mögen wir sehen, was und wer alles in den Herzen der Menschen wohnt!
Sehr schöne Geschichte, die liebevoll von Clara’s Weisheit und ihrem Zugang zu anderen Ebenen und Dimensionen erzählt. Eine alte Weise Frau wohnt im Herzen dieses kleinen jungen Mädchens 😊💞
Danke dafür! Im Wartezimmer habe ich mir endlich die Zeit genommen, die Geschichte zu lesen. Weiter so!!
Monika
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