Ist irgendwo Licht? Herbergssuche 2020

Angenommen es gab diese berühmte Herbergssuche, die bekanntlich im “Stall” von Betlehem endete. Und das Kind in der Krippe. In Windeln. Und das mit den Hirten. Den Botschaftern. Dem Engel. Nehmen wir einfach mal an, es war tatsächlich Winter und es ging um die Tage hin zur Wintersonnwende. Die dunkelsten Tage des Jahres also. Bis endlich, zögerlich zwar, aber immerhin der Tag wieder an Licht gewann. Dann die Geburt dieses Kindes, das – so darf man wohl allein mit Blick auf die Wirkungsgeschichte  sagen – den Lauf der Welt veränderte. Mir kommt vor: Von diesem skizzierten Szenario her lohnt sich ein Blick auf den Zustand “der Welt” in diesen Tagen. “

Ein langer dunkler Winter?

Ein langer dunkler Winter – oder ist irgendwo Licht?

Am 14.12. gab es auf der Südhalbkugel eine totale Sonnenfinsternis. Unser Nachbar, ein junger Mann, der voller Enthusiasmus in den letzten 12 Monaten ein Studio aufgebaut hat, in dem er nicht nur Videos produziert, sondern in einem kleinen Kino auch präsentieren möchte, meinte nach dem nun ausgesprochenen „harten Lockdown“ und die Bestrafung, die er kürzlich selbst erlebte, als jemand nur kurz eine Rauchen ging: „Das wird ein langer dunkler Winter … ”. Gibt es irgendwo Licht? Das Licht, das wir jetzt (und ganz allgemein im Leben) brauchen, darf in unseren Herzen brennen. Jeder weiß, wie eine noch so kleine Kerze, ein noch so kleines Licht sich im dunkelsten Raum ausbreitet. Keine Dunkelheit ist so stark wie die kleineste Flamme.

Hope-Spots: Raum schaffen für das Licht

Es ist höchste Zeit, dass wir die dunkle und negative Energie loslassen. Die Dauer-Angst, die Dauer-Stress erzeugt und uns niemals Raum zum gesund sein oder gar werden geben kann. Und auch die Schuldzuweisungen: Wo sind die Super-Spreader, wo sind die Hot-Spots. Es ist höchste Zeit, dass wir Lichter anzünden! Wir brauchen Multiplikatoren der Hoffnung: Super-Spreader der Hoffnung. Hope-Spots! Was im Außen vor sich geht, ist das Eine. Da hat der Einzelne wenig Spielraum. Was allerdings jede*r einzelne „tun“ kann, ist, sich um die eigene Haltung zu kümmern. Und da begegnen uns immer wieder Menschen wie Leuchttürme: Menschen, die sich nicht verrückt machen lassen, weder in die Falle der Angst noch in die des Widerstands tappen. Die immer wieder neu fragen: Was könnte die aktuelle Situation noch bedeuten? Was können ich jetzt gerade aus diesem Moment lernen? Was ist – bei aller Krise – die Chance? Hier und jetzt, in diesem Augenblick? Wer braucht Hilfe? Wer kann helfen? Was kann ich tun? Wie kann ich s e i n in dieser Situation? Menschen mit einer guten Energie: Humor, einem Lächeln, Freundlichkeit, Güte, Aufmerksamkeit, Offenheit, Herzlichkeit. Ein Konditormeister und Café-Betreiber hat uns kürzlich mit einer solchen Haltung beeindruckt. Der Bestseller-Autor John Strelecky formulierte die Frage nach dem „State“, nach der (für jetzt und allgemein im Leben) stimmigen Haltung in einem Podcast kürzlich so: „operating from the place of curiosity and connection – not from the place of fear or blame“, aus der Neugierde heraus handeln und aus Verbundenheit – nicht aus der Angst oder Schuldzuweisung.

Auch wir versuchen mit unseren Angeboten von cordat herzensbildung ein hope-spot zu sein (hier ein Bild aus unserem Seminarraum am Sankt-Georgenplatz 6 in Regensburg) und Lichter in den Menschen anzuzünden.

Damals: war keine Herberge frei. Heute: hat keine Herberge auf.

Die jungen Eltern waren damals verzweifelt auf der Suche nach einer Herberge, um einen sicheren Ort für die Geburt ihres Kindes zu haben. Mit diesem göttlichen Kind ist ein Stern aufgegangen. Eine Sonne, ein Licht wurde geboren. Ein Kind, das später behauptete: „Ich bin das Licht.“ Vergessen wird oft, dass dasselbe erwachsen gewordene Kind auch gesagt haben soll: „I h r  seid das Licht der Welt.“ Damals war in den Herbergen der Gegend kein Platz frei. Nur eine „Absteige“, eine Notunterkunft, ein „Stall“ soll ihnen zugestanden worden sein. Heute wären Zimmer in Massen frei. Nur sind die Herbergen heute alle geschlossen. Kein Platz also auch heute für die Geburt des göttlichen Kindes? Für das Licht?

Ist im Herzen Raum?

Es ist ein passendes Bild der Verhältnisse heute: Hat unsere Herberge auf? Haben wir in uns Raum? Einen Ort für die stille Magie des Göttlichen? Ist unser Herz geschlossen oder offen, weit? Sind wir bereit? Es ist Zeit, dass wir unser eigenes Licht anzünden. Den göttlichen Funken in uns erstrahlen lassen. Vielleicht haben wir uns zu lange auf „das Christkind“ verlassen. Das es schon richten wird. Der Messias, der „Heiland“. Wir brauchen keinen neuen Messias. Wir brauchen auch keine „neue Religion“ (Christoph Quarch). Was wir brauchen, ist eine neue Re-ligio: die Wiederverbindung mit dem göttlichen Funken in uns. Es ist Zeit, dass wir selbst Licht(er) sind. Den göttlichen Funken ernst nehmen. Die kreative (schöpferische) Kraft. Die Energie des Friedensstifters. Die Energie der Liebe.

Das göttliche Kind in uns

Mehr als 2000 Jahre später ist es an uns selbst, unseren Beitrag für eine lebenswerte Welt und Gesellschaft um uns herum zu leisten. Weihnachten 2020 bedeutet, dass in unseren Herzen Raum ist zur Entzündung des göttlichen Funkens. Fragen wir uns also, ob bzw. wo noch Platz ist. Ein Raum, ein Zimmer für diesen göttlichen Gast. Vielleicht gibt es wenigstens diesen einen, auch wenn er noch so staubig, schäbig, unaufgeräumt und ungeputzt sein sollte. Es ist nicht anders als damals: Die Geburt steht an. Für umfangreiche Vorbereitungen ist keine Zeit mehr!

Raum für das Licht schaffen für die Entzündung des göttlichen Funkens in uns

Epochale Zeitenwende

Besonders sind in diesem Advent nicht nur die Umstände im Zusammenhang mit den durch die sog. Corona-Pandemie her erfolgten Einschränkungen seitens der Politik. Die Sternenkonstellation ist offenbar so wie zuletzt vor 6.000 Jahren. Astrologen sprechen auch von einer „Christus-Energie“. Ohne darauf näher einzugehen: Es gibt so viele verschiedene Hinweise darauf, dass wir (in diesen Jahren) wirklich vor einer Zeitenwende stehen. Nicht nur westliche Weisheitslehrer wie Eckart Tolle sprechen von einem „evolutionärem Bewusstseinssprung“. Auch die indigenen Völker sahen kürzlich ein (26.000 jähriges) sog. Weltenjahr zu Ende gehen und uns aktuell noch ganz am Beginn eines neuen. Wir dürfen uns darauf einstellen, dass wir Zeugen einer wirklich epochalen Zeitenwende sind!

Aufbruch aus der heiligen Nacht

Keine Geburt ohne Geburtswehen. Das gilt auch hier und heute. Lassen wir uns nicht beirren: Es darf etwas Neues werden. Und wir seine Zeugen. Mehr noch: Lasst uns Held*innen, Protagonisten dieser neuen Zeit werden. Welches Gesicht soll diese neue Zeit haben? Es liegt an uns, daran, dass in uns Raum für eine positive Energie ist, für Licht in unseren Herzen! Es ist an uns, der neuen Zeit ein Antlitz des Friedens, der Freundlichkeit und der Liebe zu geben. Dazu braucht es unser Einverständnis, Mut, Selbst-vertrauen, Selbst-bewusstsein, Selbst-verantwortung, dem Licht, diesem göttlichen Funken in uns Raum zur Geburt und zur Entfaltung zu geben. Es gilt: Krieger des Lichts sein, Lichtträger, Leucht-Türme, Herzmenschen, Botschafter der Liebe! Mitten heraus aus den dunklen Tagen und einer doch heiligen Nacht.

Dem Licht entgegen gehen. Den Fokus auf das Licht nicht verlieren. Gerade dann wenn es dunkel und unwegsam wird.

4 Kommentare zu „Ist irgendwo Licht? Herbergssuche 2020

  1. Wow, ganz toll geschrieben! Mir gefällt es auch sehr, Christian, dass die Texte immer genau die Mitte treffen zwischen Seele und Kopf, spirituell und theologisch, und beides auf einem hohen Niveau. Danke sehr dafür!

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    1. Vielen herzlichen Dank, liebe Theresia, für deine beiden Kommentare! Ich freue mich auf weitere Begegnungen in diesem neuen Jahr. Und: Uns zu orientieren, uns mit den wesentlichen Fragen unseres auch persönlichen Lebens auseinander zu setzen, nach dem zu fragen, was uns wirklich wirklich wichtig ist, uns mit uns selbst und miteinander zu verbinden, wird in diesem Jahr, in dieser Zeit wichtiger werden denn je. Bis bald!

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