„Higher power“ für den Gezeitenwandel. Bei Coldplay in Berlin (2)

Das großzügige Geschenk eines Freundes ermöglicht uns den Besuch eines Coldplay-Konzerts in Berlin. Einige meiner Gedanken dazu habe ich in diesen zweiteiligen Blog-Beitrag niedergeschrieben. Im ersten Teil habe ich den Kommentar einer Online-Zeitung als Vorlage genommen. Dort heißt es, der Besuch eines Coldplay-Konzert sei ein bisschen wie die Teilnahme an einem Achtsamkeitsseminar. In diesem Beitrag versuche ich zu beschreiben, was genau ich von diesem Konzertbesuch „mitnehme“.

Es war ein in jeder Hinsicht „phantastisches“ Konzerterlebnis…

Something just like this

Die Welt braucht weder „starke Männer“ an der Staatsspitze noch Superman & co:

I’ve been reading books of old / The legends and the myths /

Achilles and his gold / Hercules and his gifts / Spider-Man’s control / And Batman with his fists / And clearly I don’t see myself up on that list / But she said, „Where’d you wanna go? / How much you wanna risk? / I’m not looking for somebody with some superhuman gifts / Some superhero / Some fairy tale bliss / Just something I can turn to / Somebody I can kiss

I want something just like this

I’ve been reading books of old / The legends and the myths / The testaments they told /

The moon and its eclipse / And Superman unrolls a suit before he lifts / But I’m not the kind of person that it fits / She said, „Where’d you wanna go? / How much you wanna risk? / I’m not looking for somebody with some superhuman gifts / Some superhero / Some fairy tale bliss / Just something I can turn to / Somebody I can miss“

I want something just like this

Textauszug aus dem Lied „Something just like this“ von Coldplay

Wir brauchen einander. Zu-wendung, Zu-neigung. Liebe und Verbundenheit.

Look for beauty and focus on the good things

Coldplay sind keine politischen Feingeister oder gar Provokateure. Sie sind Aktivisten der Liebe. Sie heben die Frequenz bei denen, die ihre Lieder hören und auf ihren Konzerten sind. Ihr Beitrag ist „higer power“. Für alle, die sie nehmen wollen und können. Kindlich bis kindisch mag manchen die Performance anmuten. Mit Ganzkörperkostümen, Handpuppen und Micky-Mouse-Stimme. In der Schwermut, der Pandemie, der Kriegstreiberei und Inflation setzen sie auf Kindlich-Spielerisches, auf Schönheit und Verbundenheit. Look for beauty and focus on the good things. Da bin ich dabei.

… Die Show, das Licht, die Farben, die Energie im mit über 70.000 Menschen gefüllten Berliner Olympiastadion. – Alle Fotos: privat

Verbundenheitsenergie sammeln für den Winter

Kein Mensch weiß, ob es in den nächsten Jahren solche Konzerte geben wird – beziehungweise, wie viele dafür Geld „übrig“ haben werden. Chris Martin war sichtbar im Herzen berührt, an diesem Abend und mit dieser Tour wieder reale Menschen vor sich zu haben. Ein ganzes Berliner Olympiastadion voll. Dreimal hintereinander über 70.000 Menschen. Viele Millionen Menschen werden es über die gesamte World Tour 2022 sein. Und die Menschen in diesem Stadion haben die Energie, die higher power dieser Verbundenheit gesammelt wie Frederik seine Farben für den Winter. Es scheint uns ein harter Winter bevorzustehen. Einer der vielleicht einige Jahre dauern wird, wenn die Wirtschaft in die Knie geht. Dann werden wir von der Energie dieses Konzerts, von den Liedern und der Wärme der Lichter, der „Berliner Luft“ (Chris Martin), der Verbundenheit und der Freundlichkeit von diesem Abend und aus Coldplays Liedern zehren.

Chris Martin, Leadsänger von Coldplay im weiten Rund des über die Armbänder der Besucher*innen rot erleuchteten Berliner Olympiastadions.

A good choice

Ein Spanier in der Reihe hinter uns hat beim Hinaufklettern unseren Wasserbecher umgestoßen. Viel war nicht mehr drin. Das Missgeschick war kaum der Rede wert. Dennoch hält er später Nicki freudestrahlend schon von weitem einen neuen gefüllten Getränkebecher hin. Als Ersatz. Eine kleine Geste und doch so bezeichnend für die Energie dieses Abends. Nicki bedankt sich für diese Aufmerksamkeit und alle sind gerührt und lachen, als Nicki zu seiner Freundin schaut und sagt: „A good choice“. A good choice, eine gute Wahl war auch dieser Konzertabend. Nichts brauchen wir alle mehr in diesen Zeiten wie Gefährt*innen der Freundlichkeit, der Liebe und Verbundenheit. „Was wenn dieser Dienstagabend der schönste Dienstagabend unseres Lebens würde“, hatte Chris Martin zu Beginn des Konzerts gefragt. Und augenzwinkernd angefügt: „Gemeinsam schaffen wir das.“

Skulptur nahe der Versöhnungskirche der Gedenkstätte der Berliner Mauer an der Bernauer Straße.

Turning of the tides

Mehr und mehr bekomme ich den Eindruck, dass wir uns nicht mehr auf Institutionen, „den Staat“, „die Politik“, „den Markt“ oder irgendwelche „anderen“ verlassen dürfen. Es gilt, unsere Schwingung zu erhöhen, unsere Energie, unsere Frequenz:

Ich habe meine Hände zitternd erhoben, nur um es dich wissen zu lassen /
I got my hands up shaking just to let you know

Dass du eine höhere Macht hast / That you’ve got a higher power

Lässt mich jede Sekunde singen, jede Stunde tanzen / Got me singing every second, dancing every hour

Oh ja, du hast eine höhere Macht / Oh yeah, you’ve got a higher power

Und du bist wirklich jemand, den ich kennenlernen möchte / And you’re really someone I wann know

Dieser Junge ist elektrisch und du bist ein funkelndes Licht / This boy is electric and you’re sparkling light

Das Universum verbunden / The universe connected

Und ich summte Nacht für Nacht für Nacht / And I’m buzzing night after night after night

Diese Freude ist elektrisch und ihr kreist hindurch / This joy is electric and you’re circuiting through

Ich bin so glücklich, dass ich lebe / I’m so happy that I’m alive

Glücklich, dass ich zur gleichen Zeit lebe wie du / Happy I’m alive at the same time as you

Weil du eine höhere Macht hast / ‚Cause you’ve got a higher power

Lässt mich jede Sekunde singen, jede Stunde tanzen / Got me singing every second, dancing every hour

Textauszug aus dem Lied „Higher power“ von Coldplay

Wir dürfen uns verbinden, vernetzen und gemeinsam neue Modelle leben. In geradezu allen Lebensbereichen steht an, was uns die solidarischen Landwirtschaftsprojekte (Solawis) vormachen: Sich vor Ort oder regional vernetzen. Hier ist es das gemeinschaftliche sich kümmern um ein faires soziales und ökologisches Produzieren von wahrhaftigen Lebens-mitteln. Daran dürfen wir anknüpfen und weiterbauen „in the turning of the tides“ (Coldplay), dem Gezeitenwandel auf dem Weg zu „einer neuen Erde“ (Eckhart Tolle). Dazu kommt die „higher power“, die Energie von Coldplay und „Music of the spheres“ gerade recht.

Blick auf den Abendhimmel nahe einer tausendjährigen Eiche. Sunset und das Dämmern eines Zeitenwandels.

Unser Unternehmen cordat steht für Achtsamkeit und Herzensbildung. Seit nun sieben Jahren üben wir uns mit den Teilnehmer*innen unserer Kurse, Seminare, Trainings, Coachings und Retreats in diesen „neu-alten Kulturtechniken“ (Matthias Horx), von denen wir mit vielen anderen glauben, dass sie so not-wendend und not-wendig sind in diesen Zeiten und gleichzeitig so heilsam und vorwärts auf eine neue Zeit gerichtet. Und wir leben mit anderen zusammen unsere Vision von Verbundenheit. Wer uns und unsere Arbeit kennen lernen möchte, hat am 22. Juli die Möglichkeit, an unserem Freitagsworkshop „Yin Yoga und Meditation“ auf Gut Hötzing teilzunehmen und/oder von 10. bis 17. September bei unserem Sommer-Retreat auf der griechischen Insel Lesbos dabei zu sein. Anmeldung und alle Infos dazu über http://www.cordat.org!

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