Alles, was geschieht… Todo lo que sucede…

Malaga? Es breitet sich sofort ein gewisses Unwohlsein in mir aus, als Nicki diese spanische Stadt für einen Kurztrip aus dem heimischen Winter in die Sonne vorschlägt. Es dauert allerdings nicht lange, bis ich das „komische Gefühl“ entlarve: Es ist etwas, wofür Málaga nichts kann, es ist die Eissorte, die man nach ihr benannt hat, die mir seit frühester Kindheit an zuwider ist – weil ich Rosinen so gar nicht leiden kann…

Sonnenküste

Nur noch 140km von Gibraltar entfernt liegt Málaga an der Costa del Sol, der Sonnenküste. Nachdem ich mein „Problem“ mit dieser Stadt aufgelöst habe, recherchiere ich ein wenig und gewinne schnell Interesse und Lust an der Idee eines Kurztrips dorthin. Ich konnte mir nicht recht vorstellen, dass man Anfang März auf dem spanischen Festland wirklich auf quasi garantierte Sonne und über 20 Grad treffen kann. Ich wusste entsprechend auch nicht, dass hinter Málaga eine stattliche Bergkette liegt, die die kalten Winde von Norden her abhält und so diese wunderbar milde Wetterlage entsteht.

K & K im Café Savoy

Also nichts wie hin. Zuvor aber: Ab nach Prag! Warum Prag? 1. Prag ist eine schöne Stadt für einen Start in den Urlaub. 2. Der Zug bringt uns superbequem zweistündlich dort hin. Und 3. sind die Flüge von Prag deutlich günstiger als die von München aus starten. Und da macht es auch nichts aus, dass der Flug erst am späten Nachmittag geht, weil uns das erlaubt, in unserem Prager Lieblingscafé noch wunderbar zu brunchen. Das Savoy verströmt echte K&K-Atmosphäre – von der Stuckdecke bis zu den Ober*innen. Wer hier arbeitet, hilft nicht für ein paar Stunden aus; wer hier arbeitet verkörpert die Würde der langen Tradition und Geschichte eines echten Kaffeehauses.

Nicki und ich im Café Savoy in Prag. – Alle Fotos: Christian Heitzer-Balej

Weltstadt Prag

Es ist kalt draußen, schließlich ist ja noch Winter und wir sind noch nicht in Spanien. Doch wir haben noch Zeit bis zum Abflug und können deshalb vom Café Savoy aus gemütlich zu Fuß über die Altstadt samt Karlsbrücke zurück zum Bahnhof laufen. Aufgrund der Jahreszeit ist auch hier nicht viel los und man kann – sonst wegen der Touristenströme unmöglich – bequem auf der Karlsbrücke einfach mal stehen bleiben und schauen… Ich bin so dankbar, dass man nach den Corona-Wirren wieder hierherkann, in diese so nahe Weltstadt, die eine bewegte Geschichte atmet bis in die 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts herein. Der bequeme Bus, der halbstündlich fährt, bringt uns zum Prager Flughafen, der mit Vaclav Havel einen Namen trägt, der für die wiedererlangte Freiheit dieser Stadt und ganz Osteuropas nach dem „Fall des Eisernen Vorhangs“ steht wie es kein Zweiter könnte. Dieser wunderbare Flughafen lässt nichts vermissen und ist doch überschaubar mit seinen kurzen Wegen vom Bushalt bis zum Gate.

La Chancla

Der Flug nach Málaga geht über drei Stunden und bringt uns vom Osten durch den anbrechenden Abend ziemlich weit in den Südwesten Europas. Dorthin, wo es Palmen gibt und wo schon ein Hauch von Sommer sein soll. Tatsächlich kommen wir bei Regen an und gar nicht so sommerlichen Temperaturen. Gegen halb Zehn checken wir im „La Chancla“ ein. Das kleine Hotel, das gerade mal acht Zimmer hat und übersetzt „der Flip-Flop“ heißt, liegt wirklich direkt am Strand und erweist sich als Schönheit in jeder Hinsicht. Da wir seit dem Brunch in Prag nichts mehr gegessen haben, sind wir hungrig und haben das Glück, so gerade noch die vorzügliche Nachos serviert zu bekommen – spontan ganz unvegan mit, sorry: sau-leckerem Pulled-pork.

Sunset direkt vor unserem Zimmerfenster. Im Hintergrund ein Teil der Bergkette, die hinter Malaga liegt und die Küste im Winter vor den kalten Winden schützt.

Everything happens for the best

Am nächsten Tag präsentiert sich das so greifbar nahe Meer direkt vor unserem Fenster in der Sonne; es zeigt sich, dass direkt im Hotel Kaffee geröstet wird und hier unzählige Kaffeespezialitäten angeboten werden: Was ein für Spanien unerwartetes Geschenk für Kaffee-Liebhaber, wie wir es sind! Und dann begrüßt uns das „La Chancla“ mit einem geheimnisvollen Spruch auf dem Zuckertütchen, das auf der Kaffeetasse liegt:

Todo lo que sucede, conviene.

Autor unbekannt

Was übersetzt so viel heißt wie: Alles, was geschieht, passt. Natürlich möchte ich mehr zu dieser Botschaft wissen und recherchiere, dass sich dieser Spruch als „Everything happens fort the best“ schon bei Shakespeare findet. Und dass er auch im Buddhismus bekannt ist. Mich erinnert er an: Das Leben meint es gut.

Frühstück im zum Strand hin offenen Café des La Chancla

Danke, Leben!

„Todo lo que sucede, conviene.“ Für diesen Kurzurlaub, können wir das laut sagen! Und eigentlich für unser ganzes Leben: Toda la vida es un regalo. Das ganze Leben ist uns ein Geschenk. Tag für Tag im Kleinen. Und auch im großen Ganzen. 

Eine mächtige Burganlage thront über der Stadt und mitten in der Altstadt findet sich dieses wunderschöne römische Amphitheater.

Es sind nur zwei ganze Tage, die wir hier verbringen. Am dritten Tag fliegen wir nach dem Frühstück zurück nach Prag und fahren mit dem Zug wieder nach Hause. Doch der Abend, die zwei Tage und das Frühstück sind uns ein Geschenk des Lebens. Wir können sie wirklich auskosten. Sonne tanken (bis zum Sonnenbrand) und uns erholen. Tollen Menschen, einer tollen Stadt und der schönen spanischen Sprache begegnen.

Die kleine feine Dachterrasse des La Chancla mit Jacuzzi und Blick auf den Strand, das Meer und den weiten Horizont.

Und diesem kleinen feinen Hotel, das neben seiner tollen Ästhetik und seiner beeindruckenden Professionalität in jeder Hinsicht Stimmigkeit und Herzlichkeit ausstrahlt. Gracias a La Chacla, gracias a Málaga! Gracias a la vida!

Manchmal ist wenig schon so viel. Immer wieder zeigt sich, wie viel Ruhe, Entspannung und Energie für den Alltag ein Tagesretreat entwickeln kann. Am 2. April gibt es dieses Angebot von cordat herzensbildung wieder auf dem zauberhaften Gut Hötzing. Wir, Nicki und Christian, freuen uns von Herzen auf dein Kommen!

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