Glaubt mir, es geht! Wirklich alles ist möglich.

Es ist der letzte Tag des Jahres. In unserem gestrigen Workshop hatte ich unsere Teilnehmer*innen im Rahmen einer Meditation dazu eingeladen, in der Stille die ganz persönlichen „Bilder und Emotionen“ aus dem nun zu Ende gehenden Jahr auftauchen zu lassen. Innehalten, so kurz bevor wir in ein neues Jahr hineingehen – um eben nicht hineinzuschlittern. Seither erinnert auch mein eigenes Herz Eindrücke aus diesem Jahr. Es sind weniger konkrete Momente, die im Rückblick auftauchen, als vielmehr ein allgemeines Staunen über das, was geworden ist.

Weihnachten in der Zauberwelt

Neuzugang in der Yurte: eine Garderobe. – Fotos, wenn nicht anders vermerkt: Christian Heitzer-Balej

Ich sitze in der Yurte, die uns nach dem im Dezember letzten Jahres ausgerufenen „Probejahr“ so ans Herz gewachsen ist, dass wir nun unseren Wohnsitz in Regensburg losgelassen haben und uns für ein dauerhaftes Wohnen und Leben hier auf dem Gut entschieden haben. Im Rahmen dieses Umzugs sind wir nun dabei, den uns hier zur Verfügung stehenden Wohnraum für diesen dauerhaften Schritt an der ein oder anderen Stelle weiter anzupassen. Dabei habe ich für die Yurte unter anderem eine kleine Garderobe geschreinert. Für null Euro aus bestehenden Brettern und Kleinmöbeln. Zusammen mit dem Christbäumchen in der Mitte der Yurte, direkt unter der Glaskuppel, und dem Holzfeuer im Kaminofen ist es hier jetzt sagenhaft gemütlich. Ich hatte in diesen Tagen die Behausung von Petterson & Findus aus den gleichnamigen Kinderbüchern von Sven Nordqvist vor Augen. Insofern mit meiner Frau und mir auch noch ein Kater hier wohnt, fühle ich mich geradezu unmittelbar in dieser Zauberwelt angekommen.

Von der Sehnsucht in die Wirklichkeit kommen

Das Christbäumchen im Zentrum der Yurte.

Beim Vorlesen von Kinderbüchern mit meinen Kindern vor 10 bzw. 20 und 25 Jahren habe ich die Bücher von „Petterson & Findus“ immer besonders geliebt. Dieser urige Kauz in der skandinavischen Waldlandschaft und sein ebenso uriges Häuschen mit den vielen witzigen Einrichtungsdetails darin. Da ist immer eine Sehnsucht in mir aufgestiegen, die mir aber kaum wirklich bewusst geworden war. Erst heute, so kommt es mir vor, in dem Moment also, da ich mich in einer solchen quasi Idylle wohnend wiederfinde, wird mir klar: Ich habe mir immer gewünscht, selbst so zu leben. Nicht ahnend und glaubend, dass das wirklich „geht“.

Vertrauen in die Intelligenz des Herzens

Dabei ist es nicht so, dass ich genau dieses Leben generalstabsmäßig so gesucht hätte. Tatsächlich gehe ich seit etwa neun Jahren, wie es so schön heißt, „den Weg des Herzens“ und übe mich in achtsamer Bewusstheit. Nach einer wegweisenden Erfahrung habe ich gelernt, dem Wink des Herzens zu folgen. Den Verstand weiter zu hören. Aber im Zweifelsfall, dem Herzen seine eigene Intelligenz zuzutrauen und ihr zu vertrauen. Nur so konnte ich, zusammen mit meiner Partnerin und Frau, hier „landen“. Mit dem Verstand (allein) wäre das nicht möglich gewesen.

Die Yurte ist auch im Winter märchenhaft.

Was am Ende wirklich zählt

Wieviel trauen wir unserem Herzen zu? Wieviel Führung trauen wir unserem Herzen zu? Umgekehrt: Was wünschst du dir, am Ende eines Jahres „erreicht“ zu haben? Und noch einen großen Schritt weiter gedacht: Was am Ende deines Lebens? Sind es wirklich die Dinge auf der To-do-Liste im Sinne von klassischen Erledigungen und/oder Erfolgsschritten, die mit dem Verstand kalkuliert wurden und deren Erreichen gemessen werden können? Sind es nicht eher die Herzensprojekte, die du angegangen bist und die du ins Leben gebracht hast, die am Ende wirklich zählen?

Der Wald hinter dem Gut und der ganze Landstrich hier ist wie das Skandinavien Bayerns.

Zufall oder Ergebnis von Verbundenheit?

Ich habe in den letzten Jahren – auch ganz konkret in diesem Jahr – Geschichten von befreundeten Herzensmenschen gehört und selbst erlebt, die mit dem Verstand allein nicht zu fassen sind. „Wundersame“ Dinge. „Zufälle“, die man nicht glauben kann. Außer man hat sich für solche Fälle ein achselzuckendes darüber Hinweggehen angeeignet. Ich bin aus konkreter jahrelanger Erfahrung mittlerweile fest davon überzeugt: Alles ist möglich. Wirklich alles. Wenn wir achtsam, also wach in unserem Leben sind. Und uns trauen, unserem Herzen zu folgen. Und das ist: der Liebe. Denn es stimmt eben wirklich, wie Albert Einstein es beschrieben hat: „Die Liebe ist die größte Kraft im Universum.“ Und das war, wie er betonte, nicht einmal eine philosophische Erkenntnis. Sondern: Eine physikalische Einsicht.*

Und wirklich alles hängt zusammen

Am Vormittag kommt einem in der Yurte beim Öffnen der hinteren Tür das gleißende Licht entgegen.

Die Dinge – alles im Universum! – sind weniger getrennt voneinander, als wir gewohnt sind zu denken. Alles hängt vielmehr miteinander zusammen. Alles hier in diesem Universum basiert auf Anziehung, Zu-neigung, mit einem anderen Wort: Liebe. Wenn wir also in unserem Leben irgendwo hinkommen wollen, etwas erreichen wollen, dann geht das (am leichtesten) dadurch, dass wir uns mit dem anderen oder eben einem Wunsch wirklich verbinden. Dass wir auf eine gemeinsame Frequenz kommen. Das mag abstrakt klingen, ist aber etwas sehr Konkretes.

(M)ein Alltagswunder 2022

Zur Illustration zum Schluss dann doch noch ein Moment, eine konkrete Begebenheit aus diesem Jahr, die zeigt, was das im Alltag bedeuten kann: Ich war für ein Projekt in München unterwegs. Habe einen Baumarkt gesucht. Ich kenne mich in dieser großen Stadt nicht gut aus. Und ich könnte gar nicht mehr sagen, wo genau das war. Als ich aus dem Baumarkt herauskomme, merke ich: Puh, ich habe richtig Hunger. Ich würde gerne noch schnell was essen. Bevor es nachher wieder ohne Punkt und Komma weitergeht. Doch bevor ich mich planlos auf den Weg mache, klopft das Herz an und sagt mir: „Stop. Was genau möchtest du denn essen? Wonach ist dir?“ „Hm, am liebsten wäre mir jetzt ein schöner arabischer Imbiss. Nicht irgendein Döner-Laden. Ein feiner arabischer Imbiss, wo man sich auch hinsetzen kann. Wo es ein tolles Tagesgericht gibt. Mit Kartoffeln oder Reis, vielleicht auch Hühnchenfleisch, orientalisch gewürzt.“

Photo by Rajesh TP on Pexels.com

Nichts in diesem City-Outback hat auf so einen Imbiss hingedeutet. Und nein, ich gehöre auch nicht zu der Generation, die einfach per Handy das Internet fragt, ob und wenn ja wo so etwas in der Nähe ist. Ich bin, ehrlich gesagt, darauf nicht einmal gekommen. Ich bin in diesen Dialog mit dem eigenen Herzen eingetreten und dann mit meiner Umgebung. Mit der Bewusstheit, was ich wirklich will, bin ich losgezogen. Und schon nach wenigen Schritten, ganz unvermittelt und unscheinbar tut sich in dieser mir völlig fremden Straße, nach rechts hin eine kleine Einkaufspassage auf. In der ich nach weniger als einer Minute vor dem schönsten orientalischen Imbiss stehe, den man sich vorstellen kann: Ein wunderbar freundlicher Mann vor seiner Theke, einem gemütlichen Sitzbereich und mit einer Auswahl an Gerichten, die ich mich so nicht mal hätte zu träumen getraut…

2023 auf Verbundenheit setzen – und alles ist möglich!

Mein Sohn Samuel und ich an der mächtigen alten Eiche unterhalb von Gut Hötzing. – Foto: Theresa Stangl

Zufall? Doch was ist das schon. „Zufall ist, wenn Gott inkognito spazieren geht“, hat noch einmal Albert Einstein gesagt. Das Essen hier und diese so wundersame halbe Stunde gehören zu meinen Bildern und Emotionen des Jahres 2022. Und bestärkt mich, den Weg der Verbundenheit mit dem Leben, den Weg des Herzens, den Weg der Liebe weiterzugehen. Es wird vielen (zu) romantisch klingen, manchen vielleicht abgefahren erscheinen. Aber glaubt mir, wer sich auch auf diesen Weg begeben hat oder begibt, wird es bestätigen können: Wenn wir uns dem Leben mit Liebe hingeben, uns mit uns selbst, mit unseren Wünschen und unserer Umgebung verbinden, ist wirklich alles möglich.

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* Berühmt geworden und sehr lesenswert ist ein Brief Albert Einsteins an seine Tochter.

Jeder Mensch kann lernen, sich auf den Weg des Herzens zu begeben. Und damit seine eigenen Wunder erleben. Am 14. Januar 2023 startet unser Format mit dem Titel „Wie geht dem Herzen folgen?“ Hier findest du alle Infos und kannst dich anmelden. Wir freuen uns von Herzen auf Dich! Mehr zu uns und unserem Portfolio unter http://www.cordat.org.

Ich bin so stolz und dankbar, dass mein 14jähriger Sohn Samuel immer wieder den Blick für die Schönheit der kleinen Dinge hat. Unser social-fire-place, unsere gemeinsame Lagerfeuerstelle auf dem Gut ist auch im Winter eine Augenweide – wenn man den Blick dafür hat. – Foto: Samuel Heitzer

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