Vor wenigen Tagen ist Götz Werner gestorben, der Gründer der Drogeriemarktkette dm. Bekannt geworden ist er der Öffentlichkeit neben dem enormen Erfolg mit seinen Drogeriemärkten im gesamten deutschsprachigen Raum für sein leidenschaftliches Eintreten für ein Grundeinkommen. Wie er hier argumentierte, wird Inhalt eines nächsten Beitrags auf diesem Blog sein. Hier möchte ich mich einem zweiten Impuls widmen, der mir von ihm nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.
Ein Vermächtnis von Götz Werner
Gestoßen bin ich auf Götz Werner über den bemerkenswerten Film „From Business to Being“. In diesen Film eingebettet ist ein längeres Interview mit ihm. Darin erläutert er mit wenigen klaren Worten, was nach seinem Empfinden die Aufgabe unserer Zeit sei. Jedes Zeitalter habe sich einer besonderen Aufgabe verschrieben bzw. jedem Zeitalter lasse sich hinterher aus historischer Perspektive ein bestimmtes Thema zuordnen. Evolutionär betrachtet: ein Entwicklungsschritt. Die Moderne bzw. Neuzeit stehe für dabei für die Entwicklung der Vernunft. Beispielhaft ist dafür das „Sapere aude!“ von Immanuel Kant auf die 1784 von ihm selbst gestellte Frage „Was ist Aufklärung?“.

Sapere aude! Das Zeitalter der Vernunft
Häufig wird dieses „Sapere aude“ übersetzt mit „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ „Wage es“ heißt der Imperativ aude wörtlich übersetzt. Und lat. sapere heißt ursprünglich ‚schmecken‘, ‚riechen‘ und im übertragenen Sinn erst ‚verstehen‘, ‚Weisheit erlangen‘. So oder so: Tatsächlich begann im 18. Jahrhundert mit der Aufklärung der Siegeszug der Vernunft, des Wissens und damit der Wissenschaft. Bis heute – und gerade heute – hat in unserer Gesellschaft erst dann etwas eine Gültigkeit und einen Wert, was wissenschaftlich bestätigt bzw. erwiesen ist (und nicht etwa nur deshalb, weil eine bestimmte Autorität etwas behauptet hat – so wie zuvor).

Die Liebe entwickeln
Mehr als 200 Jahre nach der Ermächtigung des (eigenen) Verstandes, der Vernunft und des Wissens sei allerdings bereits ein neues Zeitalter angebrochen. Heute gelte es, so Götz Werner „die Liebe zu entwickeln“. Da staunt man dann doch – mindestens für einen Moment: ein Unternehmer, einer, der – wie man so sagt – ein regelrechtes Imperium geschaffen hat, gibt so etwas von sich? Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass dieser Impetus der Liebe spürbar ist in der Marke dm. Ich wenigstens gehe gern in einen dm-Markt, weil ich die Atmosphäre und auch die Produkte im wahrsten Sinne als „liebevoll“ empfinde. Was aber heißt es, dass jetzt die Zeit ist, „die Liebe zu entwickeln“?

Verbundenheit kultivieren
Es ist Zeit, Verbundenheit zu kultivieren. Die Aufklärung, das Erwachen der Vernunft hat uns unsere persönliche Freiheit gebracht, uns von der Abhängigkeit von nicht selbst gewählten Autoritäten befreit. Im Zuge des Individualismus sind wir allerdings auch in ein – nach Einstein: illusionäres – Getrenntsein geraten. Wir haben uns entfremdet. Nicht nur von „den anderen“ (Menschen), sondern auch von „der“ Natur (die wir ja auch selbst sind) und nicht zuletzt von unseren tiefsten Bedürfnissen. Heute ist es an der Zeit, sich wiederzuverbinden. Beziehungsweise die Verbindungen, die Verbundenheit mit allem wieder aufzuspüren. Liebe ist vor allem deshalb die größte Kraft im Universum, weil sie die stärkste Form der Verbundenheit ist.
Auf die Liebe!

Heute am Valentinstag haben Nicki und ich uns auf unseren Fülle-Platz begeben und ein liebevolles Frühstück angerichtet. Wir hatten sogar noch eine kleine Flasche Champagner in unserem Geschenke-Fundus und uns vom Lieblingsbäcker der Stadt mit einem wundervollen Tortenherz beschenkt. Spontan stoßen wir „auf die Liebe“ an. Wir lieben es, an diesem Platz zu sitzen. Wir lieben es, mit der Morgensonne zu frühstücken. Mit frisch gebrühtem Kaffee, leckeren Croissants und dann noch dieses Schoko-Salz-Karamell-Törtchen. Ich liebe es, Zeit mit meiner Liebsten zu verbringen. Unsere Liebe zu feiern. Und vielleicht hat der römische Dichter Horaz, von dem das von Kant benutzte „Sapere aude!“ ursprünglich stammt, 20 v.Chr. tatsächlich mit „sapere“ vor 2042 Jahren schon mehr als die Weisheit des Kopfes, der Vernunft gemeint: nämlich die Weisheit der Sinne, das ‚Schmecken‘ eben und das ‚Riechen‘.
Der Weisheit der Sinne folgen
Wage es, der Weisheit deiner Sinne zu folgen, dem was liebst: zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken und zu fühlen! Die – liebevolle – Verbundenheit reicht für mich tatsächlich von den Menschen über all die anderen Wesen und Dinge bis hin zu Tätigkeiten: Ich liebe dieses alte Schloss, das Freiherr von Asch zu Asch, ein Zeitgenosse von Immanuel Kant 1786 bauen ließ, und an dem ich täglich mehrmals vorbeigehe. Ich liebe das vorfrühlingshafte Gezwitscher der Vögel und wie der Kater gerade quer über die Couch mit dem Kopf auch noch auf dem Tisch liegt. Die Schäfchenwolken am Himmel. Barfuß aus der Jurte heraus den frostig kalten Boden zu betreten. Ich erlebe mich eingebunden in ein großes Ganzes. Über die Sinne verbunden mit allen und allem, was mich umgibt. Auf die Liebe! Dieses Glück, so tiefe Verbundenheit zu erleben.

Am 23. April startet unser Spezial-Modul „Dem Herzen folgen“. Dieses Modul unterstützt dich dabei, Schritt für Schritt in deinem Leben „die Liebe zu entwickeln“. In diesem Fall konkret dein Herzensprojekt. Alle Infos dazu hier! Mehr zu unserer h.e.ar.t COACH Ausbildung unter http://www.cordat.org!
Danke für deine schönen Impulse und Gedanken und die Reise der Sinne. 🙂
In Verbundenheit
Marion
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Danke, liebe Marion!
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